Mit freundlicher Genehmigung von Herrn Thomas Rünker können wir das Interview, das auf der Homepage des Bistum Essen erschienen ist, Ihnen zur Verfügung stellen.

 

20.12.2022 von Thomas Rünker

Messdienerleiterin Valerie: Voller Einsatz an Weihnachten

 

Bevor am Samstag die Christmette beginnt, gibt’s für die Messdienerinnen und Messdiener in vielen Gemeinden eigene Gottesdienst-Proben und andere Vorbereitungen. Ein Besuch bei Messdienerleiterin Valerie Liebers in der Bottroper Gemeinde St. Johannes

Foto Valerie Liebers für das BistumK 

Messdienerleiterin Valerie Liebers vor der Weihnachtskrippe in der Bottroper Kirche St. Johannes. Foto: Emilia Liebers

 

Der Tannenbaum ist geschmückt, die Krippe aufgebaut und der Kirchenchor steht in Position: Wenn am Heiligabend um 18 Uhr in der Bottroper St.-Johannes-Kirche die Christmette beginnt, sind ein gutes Dutzend Jungen und Mädchen ganz vorne mit dabei. Wie in Bottrop sorgen bistumsweit mehrere tausend Messdienerinnen und Messdiener mit dafür, dass die rund 950 Weihnachtsgottesdienste besonders festlich werden. „Weihnachten bedeutet für uns vollen Einsatz“, berichtet Messdienerleiterin Valerie Liebers aus St. Johannes. „Neben Ostern ist das schließlich das höchste Fest im Kirchenjahr.“

Und das will gefeiert werden: Bringen in normalen Sonntagen sechs bis acht Kinder und Jugendliche in ihren meist roten Gewändern und weißen Oberteilen die Schalen und Kelche mit Brot und Wein zum Altar, seien am Heiligabend rund doppelt so viele Messdienerinnen und Messdiener im Einsatz, sagt Liebers. Dann gehe es nicht nur um die Gabenbereitung, sondern zum Beispiel auch darum, mit den „Flambeau“ genannten großen Kerzen die Feierlichkeit zu untermalen, wenn der Priester aus der Bibel das Weihnachtsevangelium vorliest.

 Weihrauch-Dienst ist am beliebtesten

„Am beliebtesten ist bei uns der Weihrauch-Dienst.“ Schon im November hat Liebers mit den älteren ihrer 27 Messdienerinnen und Messdiener den richtigen Umgang mit dem Metallfässchen geübt, in dem auf glühenden Kohlen duftende Weihrauchkörner verbrannt werden. Wie bekommt man den Deckel in der Messe möglichst würdevoll geöffnet? Wie reicht man dem Priester das Weihrauchfässchen an – und vor allem: Wie sorgt man für richtig viel Dampf?, seien Themen des Weihrauch-Trainings gewesen. „Weihrauch gibt es in unserer Kirche nur an den hohen Feiertagen“, erläutert Liebers. Umso wichtiger sei deshalb einmal im Jahr das Training. „Wenn ich dann im November sehe, wer mit dem Weihrauchfässchen umgehen kann, weiß ich, wen ich für die Weihnachtsgottesdienste im Messdienerplan aufstellen kann.“ Neben Ausbildung und Training gehört auch der Plan, in dem die Messdienerinnen und Messdiener das ganze Jahr über für die Dienste in den verschiedenen Gottesdiensten eingeteilt werden, zum Ehrenamt der 25-jährigen Psychologie-Masterstudentin und ihrer Co-Leiterinnen.

Für die Christmette wird aber nicht nur der Weihrauch-Einsatz geübt. Alle Messdienerinnen und Messdiener, die am Samstag um 18 Uhr im Einsatz sind, treffen sich bereits am Freitag zur Generalprobe. „Dann gehen wir einmal den Ablauf durch und schauen, wo jeder sitzt, steht und läuft. In der Regel klappt das dann danach wie am Schnürchen“ Allein das Segnen der Krippe ist schließlich ein Programmpunkt, der nur einmal im Jahr – eben in der Christmette – vorkommt. Und da sollten dann nicht nur diejenigen ihren Platz kennen, die Weihrauch- und Flambeaux tragen – sondern gerade auch die- oder derjenige mit der besonders ehrenvollen Aufgabe, in diesem Moment das Jesuskind in die Krippe zu legen.

Viel Zuspruch und Dank aus der Gemeinde

Große Nachwuchssorgen macht sich Valerie Liebers für ihre Messdienerschaft nicht: „Wir haben gerade erst wieder sechs neue Kinder in unsere Gemeinschaft aufgenommen.“ Warum die Kinder und Jugendlichen in St. Johannes so gerne in der Messe dienen? „Den meisten macht es einfach Spaß, vorne am Altar mit dabei zu sein und den Gottesdienst selbst mitgestalten zu können“, sagt Liebers. „Jeder Gottesdienst ist ein Fest, bei dem uns Jesus in seinem Wort und im Brot begegnet – wir helfen mit, dass der Gottesdienst für die Menschen tatsächlich ein Fest wird.“ Dafür gebe e es jede Menge motivierenden Dank und Zuspruch der Gemeindemitglieder, sagt Liebers. Und wenn am Heiligabend und den Weihnachtstagen alles so gut klappt, wie geprobt, dann ist dieser Dank den Kindern und Jugendlichen bestimmt auch nach den Feiertagen wieder sicher.